Protein S – Mangel

Pathogene Mutationen im  Protein S Gen führen zu einer Funktionsbeeinträchtigung oder der
verminderten Bildung des Proteins. Der Protein S Mangel hat eine dem Protein C Mangel weitgehend entsprechende klinische Symptomatik und einen ähnlichen Verlauf. Man beobachtet bei erblich bedingten Protein C und Protein S Defekten mehrere
Erscheinungsformen: Bei Typ l liegt eine Synthesestörung vor, die zu pathologisch
erniedrigter Konzentration des Proteins zusammen mit einer Aktivitätserniedrigung
führt. Bei Typ 2 ist das Protein vorhanden hat aber eine Funktionsstörung. Der Protein S Mangel existiert noch in einer dritten Form (Typ3). Hier ist die Bindungsstärke zu C4B erhöht, was zu
einem erniedrigten Spiegel an freiem Protein S und einer erniedrigten Aktivität des
Proteins führt.

Genetik

Erbgang: Autosomal-dominant. Das Protein S Gen ist auf Chromosom 3 q 11.2 lokalisiert. Die Häufigkeit der
pathogenen Varianten ist ähnlich wie beim Protein C (1:15.000-1:30.000). Auch beim Protein S Mangel beobachtet man eine rezessiv vererbte Form.

Diagnostische Kriterien und Untersuchungsindikationen

Ergebnis Funktionstest

Familiäre Häufung von Thrombosen
Thrombosen in frühem Lebensalter
Orale Kontrazeptiva und Thromboembolien
Wiederholte thromboembolische Ereignisse unbekannter Ursache
Angehörige von Indexpatienten

Analytik

Das Gen PROS1 wird sequenziert (Sanger). Größere Deletionen und Duplikationen werden mittes MLPA untersucht.