Li-Fraumeni-Syndrom (LFS)
Hintergrund
Das Li-Fraumeni-Syndrom ist eine familiäre Tumorerkrankung mit multiplen Tumoren. Dabei können Weichteilsarkome, Osteosarkome, Hirntumore, adrenokortikale Karzinome, Leukämien, Brustkrebs, Hirntumore auftreten.
Von LFS spricht man, wenn
- bei einem Indexpatienten < 45Jahren mit Sarkom
- wenn ein Verwandter ersten Grades < 45 Jahren ein Karzinom hat
- ein weiterer Verwandter 1. oder 2. Grades ein Karzinom < 45 Jahren hat oder ein Sarkom unabhängig vom Lebensalter
Oft wird das LFS je nach Zahl und Art der Tumore noch in 4 Untergruppen aufgeteilt. Genetisch sinnvoll ist auch die Unterteilung in das klassische LFS und eine leichtere Form LFS-L.
Genetik
LFS wird durch Keimbahnmutationen im Tumorsuppressorgen TP 53 verursacht. Es wird autosomal-dominant vererbt. Die Häufigkeit der Erkrankung liegt zwischen 1 und 9:100.000.
Beim klassischen LFS identifiziert man in ca. 70% der Fälle eine ursächliche Mutation im TP53, im LFS-L in 20%. In 80-100% bekommen die Mutationsträger im Laufe ihres Lebens das LFS.
Diagnostik
Das TP53-Gen wird sequenziert. Größere Deletionen und Duplikationen werden durch MLPA erfasst.