MUTYH-assoziierte Polyposis (MAP)

Hintergrund

Die MUTYH-assoziierte Adenomatöse Polyposis (MAP) folgt einem autosomal-rezessiven Erbgang. Der klinische Verlauf ähnelt dem der attenuierten FAP: Die adenomatösen Polypen entwickeln sich in der Regel erst später, ebenso wie der daraus resultierende Darmkrebs erst zwischen der 5. und 6. Lebensdekade auftritt. Adenome im Zwölffingerdarm treten ebenfalls vergleichsweise seltener auf. Aber auch hier gilt, dass der Krankheitsverlauf letztendlich in jeder Familie variabel ist. Das Entartungsrisiko einzelner Darmpolypen liegt, wie auch bei der FAP, über die Jahre hinweg bei nahezu 100%.

Genetik

Die Ursache für eine MAP sind Mutationen im MUTYH-Gen. Das entsprechende Protein ist für die Korrektur der durch Oxidation entstandenen, fehlerhaften Guanin/­Adenin-Basenpaarungen in der DNA zuständig. MAP ist eines der wenigen Tumorsyndrome, welches autosomal-rezessiv vererbt wird.

Indikation

  • 10-100 Kolonpolypen ohne Hinweis auf FAP
  • Kolorektales Karzinom unklarer Ätiologie
  • Erstmanifestation später als bei FAP
  • Klinisch schwächerer Verlauf als bei FAP

Analytik

Mittels der Next Generation Sequencing (NGS)-gestützten Panel-Diagnostik wird das Gen MUTYH analysiert. Darüber hinaus werden große Deletionen und Duplikationen in diesen Genen mittels CNV- und MLPA-Analyse untersucht.

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Dominik Otto

Telefon

(06172) 9594-562