FAMMM

Hintergrund

Bei Personen unter 30 Jahren ist das Melanom die zweithäufigste Tumorart. Bei Frauen zwischen 15 und 39 Jahren ist das Melanom sogar die häufigste Krebsform. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern bei 66 Jahren, Frauen erkranken durchschnittlich im Alter von 59 Jahren. Personen, die häufiger Sonnenbrände, vor allem in der Kindheit hatten, haben ein höheres Erkrankungsrisiko. Personen mit einem hellen Hauttyp, mit blauen oder grünen Augen und blonden, insbesondere aber roten Haaren haben ein höheres Erkrankungsrisiko. Ein erhöhtes Risiko stellt auch eine abnorm hohe Anzahl von Leberflecken dar. Bei Personen mit einem dysplastischen Naevus, also einem Muttermal mit veränderten Zellen und zwei oder mehr Melanomfällen liegt ebenfalls ein erhöhtes Risiko vor. Das gilt auch für Personen mit mehr als fünf Naevi.

In 5-10% der Melanomfälle geht man von einer familiären Form aus. Die Mitglieder solcher Familien haben ein deutlich höheres Risiko für ein Melanom. Manche Melanomformen treten gehäuft mit anderen Tumoren auf, wie das Melanom-Pankreas Syndrom oder das Melanom-Astrozytom Syndrom. Bei diesen familiären Formen findet man häufig Keimbahnmutationen in Risikogenen.

Genetik

Das Gen CDKN2A ist das Hauptrisikogen für FAMMM. Weitere Gene, welche in Betracht kommen, sind: BRCA2, CDK4, BAP1, CXCL1, CXCL8, TERT, POT1, ACD, MC1R, MITF und TERF2IP. Bis auf MITF und TERT, bei denen der Erbgang nicht klar ist, ist der Erbgang autosomal-dominant.

Indikation

Familiäre Häufung

Analytik

Mittels der Next Generation Sequencing (NGS)-gestützten Panel-Diagnostik werden die Gene CDKN2A, BRCA2, CDK4, BAP1, TERT, POT1, ACD, MITF und TERF2IP analysiert. Darüber hinaus werden große Deletionen und Duplikationen in diesen Genen mittels CNV-Analyse untersucht. Die Gene CXCL1, CXCL8 und MC1R werden mittels Sanger-Sequenzierung analysiert. Große Deletionen und Duplikationen in den Genen CDKN2A und CDK4 werden zudem mittels MLPA analysiert.

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Dominik Otto

Telefon

(06172) 9594-562