Thorakale Aortenaneurismen und Dissektionen

Hintergrund

Die thorakale Aortendissektion ist eine lebensbedrohliche Erkrankung der Hauptschlagader. Es handelt sich dabei um eine Zerschichtung der Aortenwand, die meist durch einen Einriss der inneren Gefäßwand mit Einblutung zwischen die Schichten verursacht wird. Selbst bei sofortiger Diagnostik und Operation ist die Letalität hoch.

Thorakale Aortenaneurysmen und Dissektionen (TAAD) können isoliert oder als Teil eines Syndroms vorkommen. Bei 10-20% der Betroffenen beobachtet man autosomal-dominante Vererbung. Die Penetranz ist bei den verschiedenen Formen unterschiedlich. Auch die Expressivität ist hoch variabel. Zu den syndromalen Aortenerkrankungen zählen das Marfan-Syndrom, das Loeys-Dietz-Syndrom und das Ehlers-Danlos-Syndrom.

Es gibt noch eine Reihe anderer, sehr seltener Syndrome, die zu TAAD führen.

Von der isolierten, nicht syndromalen Form der TAAD kennt man 11 klinische Varianten. 9 Verursachergene sind identifiziert worden.

Da die klinische Zuordnung außerordentlich schwierig ist, setzt man heute zur letztendlichen Diagnose die NGS-Analyse ein.

Genetik

Autosomal-dominanter Erbgang

Indikation

  • Sicherung der klinischen Diagnose

Analytik

Mittels der Next Generation Sequencing (NGS)-gestützten Panel-Diagnostik werden die Gene ACTA2, COL3A1, FBN1, MYH11, MYLK, SMAD3, TGFB2, TGFBR1 und TGFBR2 untersucht. Darüber hinaus werden große Deletionen und Duplikationen in diesen Genen mittels CNV-Analyse untersucht.

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Dominik Otto

Telefon

(06172) 9594-562