Hämochromatose (HHC)

Hintergrund

Hereditäre Hämochromatose ist mit einer Prävalenz von 25 Fälle auf 1000 Personen die häufigste, genetisch bedingte Erkrankung in Mitteleuropa. Durch eine erhöhte Eisenresorption im Dünndarm kommt es zu einer Eisenanreicherung in verschiedenen Organen, insbesondere der Leber, durch die es langfristig zu einer Gewebeschädigung kommt. Folgen einer unbehandelten HHC sind unteranderem Leberzirrhosen, Lebertumore, Diabetes mellitus und Herzrhythmusstörungen.

Genetik   

Die Erkrankung wird autosomal rezessiv vererbt. Etwa 90% der Patienten mit hereditärer Hämochromatose in Deutschland weisen im Gen HFE den Nukleotidaustausch G>A an Position c.845 in homozygoter Form auf. Dies führt auf Proteinebene zu der Veränderung p.C282Y. Etwa 3-4 % der deutschen Patienten sind compound heterozygot für die Mutationen C282Y und H63D. Die Penetranz dieses Genotyps ist jedoch gering. Nur 1-2 % der so betroffenen Individuen erkranken. Die Mutation c.845G>A in heterozygotem Zustand ist nicht mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko assoziiert, vorausgesetzt es liegen keine entsprechenden anderen Mutationen vor. Die Variante p.S65C ist nur relevant, wenn sie in Kombination mit p.H63D oder p.C282Y auftritt.

Indikation

  • Transferrinsättiging >45%
  • Serumferritin von >200 µg/l

Analytik

Mittels Sanger-Sequenzierung werden die Positionen c.187, c.193 und c.845 des Gens HFE untersucht.

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Dominik Otto

Telefon

(06172) 9594-562