Protein C – Mangel

Hintergrund

Das aktivierte Protein C ist ein gerinnungshemmender Bestandteil des Blutes. Es wird Vitamin K-abhängig in der Leber als Vorstufe gebildet. Pathogene Mutationen im Protein C und Protein S Gen führen zu einer Funktionsbeeinträchtigung oder der verminderten Bildung der Proteine. Bei Protein C Mangel überwiegen venöse Thromboembolien in der Jugend; sie zeigen sich meist als tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenembolien, aber auch als oberflächliche Thrombophlebitiden. Auch für das Kindesalter werden Thromboseereignisse beschrieben. Es werden zwei Typen der Protein C-Defizienz unterschieden, Typ I charakterisiert eine gleichzeitige Reduktion der Konzentration und der Funktion, wohingegen Typ II eine normale oder erhöhte Konzentration bei reduzierter Funktion zeigt.

Genetik

Das Gen PROC kodiert für das Protein C. Das Gen PROC liegt auf Chromosom 2 (2ql3ql4). Populationsabhängig liegt die Heterozygotenfrequenz für pathogene Mutationen zwischen 1:15.000 und 1:30.000. Das Thromboserisiko für Heterozygoten ist mindestens 10-mal höher als das der Normalbevölkerung. Ebenfalls gibt es Kombinationen von bestimmten Mutationen, die einen rezessiven Erbgang zur Folge haben.

Indikationen

Ergebnis Funktionstest

  • Familiäre Häufung von Thrombosen
  • Thrombosen in frühem Lebensalter
  • Orale Kontrazeptiva und Thromboembolien
  • Wiederholte thromboembolische Ereignisse unbekannter Ursache
  • Angehörige von Indexpatienten

Analytik

Das Gen PROC wird mittels Sanger-Sequenzierung analysiert. Größere Deletionen und Duplikationen werden mittels MLPA untersucht.

Ansprechpartner

Dr. rer. nat.
Dominik Otto

Telefon

(06172) 9594-562