Hintergrund
Die Ursache für thromboembolische Ereignisse kann erworben oder genetisch bedingt sein. Einer der häufigsten bekannten Risikofaktoren für Venenthrombosen ist die genetisch bedingte Resistenz des Gerinnungsfaktors V gegen aktiviertes Protein C (APC-Resistenz). Der aktivierte Faktor V kann dadurch nicht mehr durch aktiviertes Protein C gespalten und inaktiviert werden, was zu einer Hyperkoagulabilität führt. In vielen Fällen einer erblichen APC-Resistenz ist die Ursache die Mutation c.1601G>A; p.(R534Q) (ehemals: G1691A, rs6025) im Faktor V-Gen. In heterozygoter Ausprägung führt die Mutation zu einem 5- bis 10-mal höheren Thromboserisiko. Für homozygote Merkmalsträger ist das Risiko 50- bis 80-fach höher, jedoch mit einer Prävalenz von 0,02% in der Gesamtbevölkerung sehr selten. Zusätzliche exogene oder genetische Faktoren können das individuelle Thromboserisiko zusätzlich stark erhöhen.
Genetik
Das Gen F5 liegt auf Chromosom 1 (1q23). Bei der Mutation handelt es sich um eine Punktmutation, die zum Austausch einer Aminosäure führt (Arg534Gln). Der Erbgang erfolgt autosomal-dominant. Die Heterozygotenfrequenz liegt bei circa 1:200 bis 1:20 in der europäischen Bevölkerung.
Indikation
Analytik
Der Nachweis der Faktor-V-Leiden-Mutation c.1601G>A erfolgt mittels Sanger-Sequenzierung (Einzelvariantennachweis).